Vorträge zu Kaspar Hauser
In den letzten Jahren ist eine Reihe von Vorträgen entstanden, die Kaspar Hauser in die Weite eines kulturgeschichtlichen Feldes stellen, um ihn daraus umfassender begreifen zu können.
Folgende Vorträge können einzeln oder in Kombination als Tages- oder Wochenendseminar von Ihnen eingeladen werden:
Kaspar Hauser, das Kind Europas
Dieser Vortrag gibt eine umfassende Einführung in das Leben und Wesen Kaspar Hausers.
Der erste Teil beginnt mit dem seltsamen Auftauchen zu Pfingsten 1828 und führt bis zum Tod im Dezember 1833. Im zweiten Teil wird das Leben von 1812 bis 1828 beleuchtet sowie eine Zusammenfassung gegeben der Dinge, die sich von seiner Ermordung und Grablegung an bis heute ereignet haben. Schon daraus wird gut zu erkennen sein, welch außerordentliches Wesen dieses Kind von Europa ist und wie aktuell und gegenwärtig die Thematik blieb.
Es bewahrheitet sich, was der Literat Jakob Wassermann über Kaspar Hauser schrieb:
„ So ohnmächtig er im Leben war, so mächtig wird er im Tode sein!“
„zum Symbol wird die Gestalt“
Der Titel ist ebenfalls ein Zitat Jakob Wassermanns, dass er seinem Roman Kaspar Hauser oder die Trägheit des Herzens vorangestellt hat. Es deutet in aller Klarheit auf das Zeichenhafte im Leben und Wesen Kaspar Hausers. Viele Zugänge, so z.B. aus Philosophie, Psychologie, Pädagogik, Medizin, Kriminalistik, Geschichte, Rechtsprechung und Kunst zeigen auf, wie exemplarisch und zeitlos das Ereignis um den so genannten Findling ist.
Je tiefer wir uns ihm widmen, desto mehr tritt er uns als menschliches Urbild entgegen.
Kaspar Hauser und Parzival
Dieser Vortrag widmet sich den eindringlichen Parallelen zwischen dem wohl bekanntesten „Findling“ der Menschheitsgeschichte und dem berühmten Gralsritter aus dem Mittelalter. Durch eine Fülle teils erstaunlicher Analogien findet sich ein Schlüssel zu einem tiefen Verständnis des Kindes von Europa. Darüber hinaus eröffnet dieser Einblick einen wichtigen Zugang für die Geschehnisse des 20. Jahrhunderts, war hierin doch der Parzival-Mythos von höchster Politik bildender Brisanz.
Kaspar Hauser und der Deutsche Michel
Seit über 500 Jahren begleitet nun der Michel die Deutschen als deren Symbol, und doch ist wenig Wissen gegeben bezüglich dieses seltsamen „Erdenbürgers“ und seiner Verwandlungen, die er in all der Zeit durchging.
Der Vortrag widmet sich dem Wesen dieser Figur, die uns fast nur noch in Karikaturen entgegentritt, und stellt es in Bezug zu Kaspar Hauser.
Verblüffend zeigen sich hierbei eindringliche Parallelen und es kann ermessen werden, welche historische Dimension Kaspar Hauser für Deutschland innehat.
Kaspar Hauser und die Frage nach der Identität des Menschen
Kaspar Hauser hat wie kaum eine zweite historisch verbürgte Persönlichkeit die Frage nach der Identität des Menschen gestellt: Wo kommen wir her, wer sind wir, wo gehen wir hin?
Sein ganzes Wesen ist so sehr Frage, dass seine eigentliche Identität die Frage nach der Identität zu sein scheint. Der Vortrag widmet sich dieser Qualität mit aller daraus erwachsenden historisch-politischen Brisanz.
Kaspar Hauser und das Höhlengleichnis Platons
Etwa 374 vor Christus schreibt der griechische Philosoph Platon sein größtes und bekanntestes Werk, die Politeia (Der Staat). Hier inne findet sich jenes Gleichnis, das als einer der bekanntesten philosophischen Gebilde der Geschichte gesehen werden kann: Menschen leben von Kindheitstagen gefesselt in einer Höhle und halten die Schatten, die sie sehen, für das Wahre.
Dieser Vortrag erarbeitet all die offenkundigen und weniger einsichtigen Parallelen und zeigt auf, wie tief Kaspar Hauser mit diesem Geschehen in Verbindung zu sehen ist, so dass als eine Arbeitshypothese gefragt werden darf, inwiefern sich die platonische Idee etwa 2100 Jahre nachdem sie gedacht wurde, in Kaspar Hauser manifestiert hat.
Kaspar Hauser und der Graf von St. Germain
Kaspar Hauser wird das Rätsel seiner Zeit genannt. Gleiches dürfen wir auch von St. Germain sagen. Bedeutsam ist, dass der Graf wie vorbereitend auch in Ansbach wirkte, der Ort, in dem dann das „Kind Europas“ durch den Tod gehen musste.
Kaspar Hauser und die Wahrung des künftigen Menschen
Trotz immenser Gegenkräfte konnte Kaspar Hauser seine Mission aufs Höchste vollenden. Diese aber gilt es weiterhin ins Bewusstsein zu heben.
Kaspar Hausers Tat und deren Gegenbild im 20. Jahrhundert
eine Zusammenschau, die zu einem dezidierten Benennen der erfüllten Mission des Kindes von Europa führt wie auch zu einer vertieften Erkenntnis der dadurch gegebenen Folgen. Die Vorträge empfehlen sich für alle Kultur – und Bildungseinrichtungen, da sie am historisch- einmalig exemplarischen Fall die Frage nach dem Individuum Mensch stellen.
Kaspar Hauser im Angesichte Michaels
Das am Tag des Sonnenerzengels geborene Kind Europas unterliegt in der Welt dem Ungeheuer. Kurz darauf aber ist es das Ungeheuer, das im Geisteskampf dem Michael unterliegt.
Kaspar Hauser und die Apokalypse des Johannes
In Kaspar Hauser offenbart sich beispielhaft Friedrich Hölderlins gewichtiges Patmos-Wort: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“.
Der Dhyani-Buddha Kaspar Hauser
Anselm Ritter von Feuerbach nennt Kaspar Hauser „gleichsam das einzige Geschöpf seiner Gattung“. Und je tiefer die Begegnung mit dem Kind Europas führt, desto mehr bewahrheitet sich diese Aussage.