Gedichtzyklus / Rezitation
Ich nit Mensch
Ich Kaspar
ein Gedichtzyklus zu Kaspar Hauser, dem Kind Europas
von Eckart Böhmer
geschrieben September 2004
Seit dem Erscheinen Kaspar Hausers in der Welt zu Pfingsten 1828 war die Lyrik ein gern gegangener Weg, das Unaussprechliche bezüglich des Kindes von Europa in Sprache zu fassen.
Der Titel ist ein Zitat Kaspar Hausers aus seiner ersten Nürnberger Zeit, als er Gattungsbegriffe noch nicht ermessen konnte. Als man ihn verstehen machen wollte, daß er ein Mensch sei, antwortete er auf diese für ihn typische, markante Weise. Die Worte Ich nit Mensch, Ich Kaspar erinnern aber auch an die Aussage des Juristen und Zeugen Anselm Ritter von Feuerbach, der meinte, Hauser sei gleichsam das einzige Geschöpf seiner Gattung.
Der 24 Gedichte umfassende Zyklus berührt zu Beginn die anfängliche Zeit des Findlings in Nürnberg, geht im zweiten Drittel über in seine späte Zeit und spricht im dritten Abschnitt gewissermaßen aus dem Nachtodlichen.
Gerne können Sie eine halbszenische Rezitation der Gedichte buchen. Sie beginnt mit einem kurzen Abriss der Geschichte der Lyrik zu Kaspar Hauser, geht dann über in die eigentliche Lesung der 24 Gedichte und mündet dann in ein gemeinsames Gespräch.
Die Fränkische Landeszeitung schreibt zu dieser halbszenischen Lesung:
„Einfachheit und Komplexität scheinen unüberbrückbare Gegensätze. Es gibt aber den Punkt, wo beide in schönster Klarheit eins werden. Eckart Böhmers Kunst zielt seit je auf diesen Verschmelzungspunkt. Sein Gedichtzyklus „Ich nit Mensch, Ich Kaspar“ macht hier keine Ausnahme.“